#773 - Fuchsbau

Campername: Fuchsbau

Hersteller: VW

Modell: T5

Farbe: Rot

Baujahr: 2014

Kilometerstand: 275.000 km

Bundesland: Brandenburg

Vans of Germany: Unicore

Wir lieben uns, wir lieben unseren Fuchsbau, und wir lieben es, damit unterwegs zu sein.

Kommentar zum Ausbau:

Hals über Kopf erwarben wir unseren Fuchsbau kurz vor unserer groß gefeierten Hochzeit - zum Glück, denn unsere geplanten Peru-Flitterwochen fielen ins Wasser, so mussten Trauzeuge und Ehemann eine Woche vor der Hochzeit noch "schnell" den Bus als Schritt 1 zum Campervan dämmen. Mit einem provisorischen Bau aus Resten des Bettes aus dem vorherigen Caddy und viiielen Rollkisten besuchten wir in drei Wochen dann Österreich, die Schweiz, Norditalien, Slowenien und Kroatien. In dieser Zeit wuchs die Klarheit über unsere individuellen Bedürfnisse und Anforderungen an unseren Bus. Den Winter über belasen wir uns in diversen Foren und grübelten mit Freunden, maßen die zur Verfügung stehende Fläche aus und zeichneten erste Skizzen. Um den Gefrierpunkt herum bastelten wir am neuen OSB-Fußboden, einen warmen Tag im Februar verwendeten wir für das Dachfenster. Ein Elektrotechniker zapfte unsere Starterbatterie an, wir verbauten eine 230 Ah Zweitbatterie, die nun über die liebe Sonne aufgeladen wird. Dann begann der Ausbau mit den Maßen der Kühlbox: dessen Höhe gab an, wie hoch die Unterbettkonstruktion werden konnte, inklusive einem Zentimeter Luft unter den Vollauszügen. Millimeter für Millimeter zeichnete die Frau im Haus den Bau aus Holz, der Mann durfte sägen, bohren und schrauben. Irgendwann kam der zweite Akkuschrauber dazu, Arbeitsteilung wurde zum Programm. So verbrachten wir die zweiwöchigen Osterferien komplett mit dem Innenausbau - und hatten doch erst nur die Bettkonstruktion, denn der Einbau der Vollauszüge gestaltete sich als "die müsst ihr mit SIE anreden"-Projekt. In kräftezehrender Feierabendarbeit bauten wir circa einen weiteren Monat lang unsere Kleiderschränke und die herausnehmbare Küchenzeile, denn es war uns ein Anliegen, unsere zweite Sitzreihe bei Bedarf wieder einbauen zu können. Auf das Geld wollten wir nicht schauen, denn darum geht es uns nicht - es muss uns gefallen, wir müssen uns wohlfühlen und es muss praktisch sein. Natürlich war vor jedem Baumarktbesuch ein Blick aufs Konto von Nöten - und was nicht drin war, war eben nicht in dem Moment drin. Dennoch gönnten wir uns nach und nach alles, was auch in unserem Kopf herumschwirrte. Naja, die Drehkonsole für die Beifahrersitzbank fehlt noch... Aber da sind wir uns auch noch nicht so sicher. Besonders praktisch finden wir unser "Dreckwäschefach" am rechten hinteren Radkasten. Im Vergleich zu vielen anderen Nächten auf Multiplexplatten genießen wir nun die Gemütlichkeit unserer Lattenrostkonstruktion. Nicht missen können wir unser Campingklo (haben aber schon eine Trenntoilette im Blick, das wird wohl unser Winterbauprojekt) und unser Waschbecken. Wir legen sehr großen Wert darauf, absolut nichts an unseren Stellplätzen zu hinterlassen, auch keine Pippigerüche oder Häufchen. Wir waschen uns meist "katzenwäschenmäßig" mit Waschlappen und Seife am Waschbecken - haben aber auch eine Pumpdusche. Stolz sind wir auf alles! Darauf, dass wir es angepackt haben, dass wir unseren Traum verwirklicht haben, dass wir alles aus unserer Kraft heraus schafften. Dass wir uns so unglaublich viel Wissen angeeignet haben, Fähigkeiten, die wir vorher nicht besassen oder die nur in Anfängen steckten. Zu Beginn hab ich über die Sägeanfänge meines Mannes abgekotzt, der die Sitzhalterungsaussparungen unglaublich...grob in die OSB-Platten gefetzt hat. Mittlerweile bin ich stolz darauf, darin die Anfänge zu sehen - und in den perfekten Rundungen des Dachhimmels die Perfektion seiner Sägekompetenz. Wir lieben uns, wir lieben unseren Fuchsbau, und wir lieben es, damit unterwegs zu sein.

Wir lieben die Natur und brauchen nicht viel, um uns frei zu fühlen

Kommentar zum Thema #vanlife:

Wir lieben die Natur und brauchen nicht viel, um uns frei zu fühlen. Der Fuchsbau und die Möglichkeit, überall zu wohnen, eröffnen uns so ein großes Stück Freiheit. Wir hockten schon unterm Dachfenster und hörten den Wölfen beim Heulen zu, verbrachten eine schlaflose Nacht, weil die von den Bäumen herabfallenden Regentropfen noch drei Mal lauter auf das Autodach knallten, aber jeder zu faul war, auszusteigen und umzuparken. Wir fielen schon rotzenvoll ins Bett und befüllten anschließend das Campingklo auf die besondere Art und Weise, wir rätselten lange Zeit über mysteriöse Flecken ... die am Ende vom Schweizer Käse waren. Wir wurden von Securities weggeschickt, gaben Führungen auf Supermarktparkplätzen und steckten beim Muschelnkochen beinahe das ganze Auto in Brand. Wir geben den Fuchsbau nicht mehr her! So ein Vanausbau ist für uns ein Prozess - Bedürfnisse mögen sich ändern, Ideen kommen dazu. Wir sind auf die vielen tollen Ideen der anderen Vanbesitzer gespannt und freuen uns auf einen Austausch!