#119 - Schüttelbert

Campername: Schüttelbert

Hersteller: Hymer

Modell: B564

Farbe: Weiß

Baujahr: 1991

Kilometerstand: 127.000 km

Vans of Germany: vansofgermany

“DAS ORIGINAL CHEMIE-KLO HABEN WIR DURCH EINE TROCKENTRENNTOILETTE ERSETZT.”

Kommentar zum Ausbau:

Wir haben anfangs geplant, einen Kastenwagen selbst auszubauen oder einen ausgebauten zu kaufen, wussten aber noch nicht, ob das Leben im Camper wirklich etwas für uns ist. Darum haben wir uns dafür entschieden, mit einem fertig ausgebauten Wohnmobil zu starten, um Vanlife-Luft zu schnuppern. Nach ein paar kleinen Anpassungen konnten wir direkt unsere Reise starten. Der Umzug von unserer Wohnung in den Camper war dadurch super angenehm, weil sich bis auf die Wohnfläche gar nicht viel geändert hat.

Unser Ausbau hat eine Küche mit Kühlschrank und zwei Flammen und Spülbecken. Hinten haben wir ein Bad mit getrennter Duschkabine. Das original Chemnie-Klo haben wir durch eine Trockentrenntoilette ersetzt. Durch das Hubbett im Fahrerhaus müssen wir unsere Sitzecke nicht jeden Tag umbauen und sparen einiges an Fahrzeuglänge. Wir haben vor der Abfahrt neben der Toilette auch eine Solaranlage mit 100 Ah Lithium Batterie und 2x130 Watt Panelen verbaut. Da uns die Internetverbindung sehr wichtig ist, haben wir eine LTE Dachantenne verbaut und einen mobilen Router installiert. Das Fahrzeug hat uns 8.400€ gekostet, der Umbau (Solar, Toilette, Internet) lag bei ca. 2.000€.

Anfangs hatten wir natürlich den vollen 80er/90er Charme im Camper, der uns zwar gefällt, aber nicht in dieser Intensität. Wir haben auf unserer Reise aber immer wieder schöne Schmuckstücke gefunden und im Camper verbaut. So haben wir beispielsweise einen neuen Tisch aus gefundenen Brettern gebaut (der ist auch unser Highlight), mit gefundener Tapete einige Holzwände verkleidet und an manchen Stellen türkis gestrichen. Der Camper wächst mit der Reise und gefällt uns mit jedem noch so kleinen Umbau immer besser. Auf so einem kleinen Raum kommen auch kleine Detailveränderungen zur Geltung, denn man sieht sie wirklich ständig.

Kommentar zum Thema #vanlife:

Wir wollten durch das Vanlife aus unserem Alltag ausbrechen, mehr Abwechslung haben und etwas von der Welt sehen. Es klang total reizvoll, langsam aber dauerhaft zu reisen. Wir sind jetzt seit über einem Jahr unterwegs, waren die meiste Zeit in Portugal, aber auch in Spanien, Frankreich, Norwegen und Schweden. Als nächstes wollen wir gerne nach Griechenland, wobei wir da flexibel sind, sowohl bei den Zielen, als auch bei der Route. Wir haben durch das Leben im Camper wahnsinnig viele tolle Leute kennen gelernt, spektakuläre Orte gesehen, viel gelernt über uns, die Welt und das Leben. Es ist natürlich nicht immer alles rosa-rot, manchmal ist das Wetter schlecht oder man sieht schreckliche Umweltsünden. Uns stört vor allem der viele Müll und das Klopapier, das an vielen schönen Stellplätzen herumliegt. Ob die Vanlifer daran schuld sind, wissen wir nicht - wir haben den Eindruck, dass viele sehr umweltbewusst sind. Allerdings sind wir der Meinung, dass jeder ein Klo an Bord haben sollte (das wünschen wir uns von der Community), weil die Natur in unmittelbarer Nähe zu den Stellplätzen diese Menge von Fäkalien und Klopapier offensichtlich nicht gut verträgt. Da wir uns schon seit Jahren mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen, haben wir das Thema auch mit auf unsere Reise genommen. Je näher man in der Natur lebt, desto wichtiger scheint uns dieses Thema zu sein. Auf unserem Blog befassen wir uns damit, wie man nachhaltiger im Camper leben kann, damit wir alle eine schöne Zeit in der Natur verbringen können, ohne ihr zu schaden.